Drei Möglichkeiten zur Wiederverwendung von Abfällen aus der Zellstoff- und Papierherstellung

Bei Mondi vermeiden wir Abfall, wo immer es möglich ist. Aber wie bei allen größeren Herstellungsprozessen sind einige Nebenprodukte unvermeidbar. In diesem Fall betrachten wir Abfall als eine Ressource, die am falschen Platz ist. Und anstatt diese Materialien zu entsorgen, finden wir neue Verwendungsmöglichkeiten für sie in unserem gesamten Unternehmen und in völlig anderen Branchen.

Dies ist ein zentraler Bestandteil unserer Bemühungen, die Abfallentsorgung auf Mülldeponien auf Null zu senken. Dies ist gut für die Umwelt, gut für unser Geschäft und hilft unseren Kunden, ihre eigenen Nachhaltigkeitsanforderungen mithilfe einer stärker kreisförmigen Lieferkette zu erfüllen.

Seit 2020 haben wir eine Reduzierung der spezifischen Abfälle auf Deponien um 44% erreicht. Schauen wir uns drei der Innovationen an, die dies ermöglichen:

1. Bodenverbesserung durch Faserrückstände

Wasser ist eine wichtige Ressource für unsere Zellstoff- und Papierfabriken, von der Entrindung von Stämmen bis hin zum Kochen von Zellstoff und darüber hinaus. Im Rahmen dieser Prozesse nimmt es Rückstände von Holzfasern, Chemikalien und andere Substanzen auf, die wir entfernen und aufbereiten, damit das Wasser nach Gebrauch sicher wieder zurückgeführt werden kann.  

Faserreste, manchmal auch Schlamm genannt, sind das, was nach dieser Behandlung übrig bleibt. Es handelt sich um eine Mischung aus organischen und anorganischen Bestandteilen und Chemikalien aus dem Aufbereitungsprozess, die sonst ohne weitere Verwendung entsorgt würden.  

Aber in unserer Wellpappenrohpapierfabrik in Kuopio, Finnland, haben wir mit Soilfood zusammengearbeitet, um die reichhaltigen organischen Stoffe und Nährstoffe in diesem Nebenprodukt freizusetzen und es als wertvolle Bodenverbesserungsressource wiederzuverwenden.

Diese werden auf landwirtschaftlichen Feldern verwendet, um die Bodenstruktur zu verbessern, die Wasserrückhaltung zu erhöhen und die mikrobielle Aktivität zu steigern, was alles zu einem gesünderen Pflanzenwachstum beiträgt. Neben der Wiederverwendung von Abfällen trägt dies auch dazu bei, den Einsatz von chemischen Düngemitteln und das Risiko des Abflusses in lokale Gewässer zu verringern.  

2. Tallöl als biobasierter Kraftstoff

Beim Kraftzellstoffverfahren werden Holzspäne mit Chemikalien gekocht, um die organische Substanz, die die Fasern zusammenhält (das sogenannte Lignin), aufzubrechen. Ein Nebenprodukt dieses Prozesses ist Tallöl.

Wir raffinieren dieses Tallöl, um es als wertvollen biobasierten Brennstoff sowohl für unseren eigenen Energiebedarf als auch für andere Industriezweige als Ersatz für fossile Brennstoffe zu verwenden. Damit unterstützen wir unseren Fokus auf die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien. Es kann auch extrahiert, gereinigt und als Sekundärrohstoff für die chemische Industrie wiederverwendet werden, um Produkte wie Klebstoffe, Kautschuk und Tinten herzustellen.

3. Zement aus Kalkschlamm

Nachdem im Kraftzellstoffverfahren das Lignin aus den Holzspänen entfernt wurde, schicken wir die Reste in einen Rückgewinnungskessel, um die Mischung wieder in nutzbare Kochlauge umzuwandeln, die erneut zur Zellstoffherstellung verwendet werden kann. Als Nebenprodukt dieses Gewinnungsprozesses entsteht jedoch eine Substanz namens Kalkschlamm. Dieses besteht hauptsächlich aus Calciumcarbonat.

In unserer Wellpappenrohpapierfabrik in Ružomberok haben wir unseren Prozess angepasst, um die Deponierung dieses Kalkschlamms zu vermeiden und ihn stattdessen als Sekundärrohstoff in der Zementindustrie verwenden zu können, wo er aufgrund seines hohen Kalziumkarbonatgehalts ein wertvoller Ersatz für Kalkstein ist.

Was kann zirkuläres Denken für Sie tun?

Das Engagement von Mondi für Kreislaufwirtschaft ist nicht nur auf Prozesseffizienz ausgerichtet - es geht um die Zusammenarbeit mit unseren Kunden, um zweckmäßige Verpackungen zu schaffen, die auf jeder Stufe der Wertschöpfungskette nachhaltig sind.

Wir würden uns freuen, von Ihnen zu hören und mit Ihnen besprechen, wie wir Sie auf Ihrem eigenen Weg zur Nachhaltigkeit unterstützen können.