Jeder Misserfolg macht klüger und stärker

Wir haben Marcin getroffen, um mit ihm über seine Anfänge in der Papierindustrie zu sprechen, über seine unglaubliche Karriere bei einem der größten Arbeitgeber der Region und darüber, wie ein preisgekröntes Programm dazu geführt hat, dass Hunderte von Schüler:innen in Marcins Fußstapfen getreten sind. Im Rahmen unserer Artikelreihe „Spotlight on…“ stellen wir in diesem Jahr einige Kolleg:innen aus dem Bereich Corrugated Packaging vor.

Ein Tag im Leben eines Produktionsleiters bedeutet, dass er häufig in verschiedene Rollen schlüpfen muss. Produktionsleiter:innen müssen Superheld:innen der Kommunikation, Problemlöser:innen, Organisationsgenies, Mentor:innen und vieles mehr sein. Ist Marcin Licznerski schneller als eine Pistolenkugel, leistungsfähiger als eine Lokomotive oder kann er mit einem einzigen Satz über hohe Gebäude springen? Das vielleicht nicht, aber die 2006 ins Leben gerufene Bildungspartnerschaft von Mondi Świecie brachte Marcin auf den Weg zu einer erfolgreichen Karriere in der Papierindustrie und verlieh ihm all die Superkräfte, die er brauchte, um sich vom ehrgeizigen Gymnasiasten zum Produktionsleiter zu entwickeln, der ein Team von knapp 80 Mitarbeiter:innen führt. Heute ist Marcin ein beliebter Manager und mit seinem Engagement für „Wahrhaftigkeit, Gerechtigkeit und den Mondi Weg“ eine Inspiration für die nächste Generation.

„Es ist erstaunlich, wenn man bedenkt, dass ich zu den allerersten Schüler:innen gehörte, die an diesem heute florierenden Bildungs- und Berufsbildungsprogramm teilnahmen. Ich bin dankbar dafür, so eine einmalige Chance bekommen zu haben“, sagt Marcin.

„Als Mondi Świecie mir eine Vollzeitbeschäftigung als Maschinenführer anbot, griff ich mit beiden Händen zu.“

Die nächste Generation fördern

Bei den Partnerschaften von Mondi Świecie mit lokalen Schulen steht der Mensch im Mittelpunkt. Katarzyna Gajos, Communication & Employer Branding Manager, stellte eine besorgniserregende Diskrepanz zwischen der nächsten Generation von Schulabgänger:innen und den Anforderungen des Arbeitsmarktes fest. Dies veranlasste sie 2006, sich mit dem Verband der weiterführenden Schulen in Świecie zusammenzutun.

Marcin erklärt: „Die Entwicklung des lokalen Bildungsmarktes im Gleichschritt mit der Art von Qualifikationen, die wir in unserem Werk benötigen, ist aus zwei Gründen wichtig. Wir wollen unser Geschäft ausbauen und gleichzeitig der lokalen Gemeinschaft zum Wachstum verhelfen. Mit unserem Bildungsprogramm fördern wir Talente und geben jungen Menschen die Möglichkeit, Fachkenntnisse zu erwerben und eine lohnende Karriere einzuschlagen.“ 

Der erste Jahrgang umfasste rund 15 Schüler:innen. Seit 2006 haben etwa 200 Schüler:innen das Programm absolviert, von denen viele – darunter auch Marcin – von Mondi ein Stipendium für ein Universitätsstudium erhielten und anschließend eine Anstellung bei Mondi Świecie fanden. Diese bemerkenswerte Zusammenarbeit wurde 2018 vom polnischen Verband der weiterführenden Schulen mit der Auszeichnung „Ein Freund der Schule“ gewürdigt.

„Die Beschäftigungsstruktur ändert sich von einer Generation zur nächsten, und oft mangelt es an guten Kandidat:innen mit den richtigen Qualifikationen“, meint Marcin. „Unsere Expert:innen aktualisieren regelmäßig den in enger Zusammenarbeit mit den Lehrkräften entwickelten Lehrplan, um den Anforderungen unserer Werke gerecht zu werden. Das ist der Grund, warum das Programm so gut funktioniert und die Schüler:innen es lieben.“ 

Abwechslungsreich und herausfordernd

Als Produktionsleiter bei Mondi Świecie ist Marcin für die Papiermaschinen PM1 und PM2 verantwortlich, die KraftTop Liner bzw. Kraftliner produzieren und über eine halbe Million Tonnen Papier pro Jahr herstellen. Marcin überwacht die Produktion, die Prozesse und die Qualität und leitet ein Team von 78 Mitarbeiter:innen. Ein beachtlicher Weg für einen Mann, der seine Laufbahn vor 17 Jahren als junger Lehrling an der Sieb- und Pressenpartie der [Papiermaschine] PM2 begann.

„Einer der Vorzüge meines Jobs ist, dass kein Tag dem anderen gleicht“, sagt Marcin mit einem Lächeln im Gesicht. „Natürlich gibt es auch Routineaufgaben; in der Regel beginne ich mit dem Ausdrucken der neuesten Datenberichte über Produktionszahlen, Ausschussreduzierung und Effizienz. Ich habe täglich eine Teambesprechung mit meinem Wartungsleiter und den Verfahrens- und Produktionsingenieur:innen. Aber ich schaue auch regelmäßig in der Produktionshalle vorbei, um mit den Maschinenführer:innen zu sprechen und mich nach der Qualität und den Betriebsabläufen zu erkundigen. Es ist die Abwechslung, die meine Arbeit interessant macht; es gibt immer etwas Neues zu lernen oder eine neue Herausforderung zu bewältigen.“

Durch den Einstieg in das Programm während seiner Schulzeit konnte Marcin schon früh viele wichtige Fertigkeiten erlernen und wertvolle Erfahrungen sammeln. „Einen Tag pro Woche verbrachten wir bei Mondi. Dort gab es sowohl theoretischen Unterricht als auch praktische Übungen. Wir erfuhren, wie die Papiermaschinen funktionieren, wurden mit den Arbeitsabläufen in der Zellstofffabrik, im Holzlager und in der Abwasseraufbereitung vertraut gemacht und lernten viele verschiedene Abteilungen von Mondi Świecie kennen. Das Programm bereitete mich auf eine abwechslungsreiche, interessante und erfüllende Berufslaufbahn vor.“

Der Mensch an erster Stelle

Marcin will zum Wachstum unseres Unternehmens beitragen und ein sicheres Arbeitsumfeld für alle seine Kolleg:innen schaffen: „Ich bin so stolz darauf, dass sich der Kreis geschlossen hat, denn jetzt darf ich sogar mit Schüler:innen meiner ehemaligen Schule zusammenarbeiten und ihnen die Grundlagen der Papierherstellung vermitteln. Mein Wissen an künftige Generationen weitergeben zu können, ist ein Privileg!“

Marcins Rat für angehende Papiermacher:innen?

„Habt Geduld, habt keine Angst, Fehler zu machen, solange ihr aus ihnen lernt; jeder Misserfolg macht euch klüger und stärker. Für mich ist auch die Work-Life-Balance wichtig. Ich liebe es, Zeit mit meiner Familie zu verbringen, mit dem Hund spazieren zu gehen, das Fitnessstudio zu besuchen und ein gutes Buch zu lesen.“